Glücksspiel in Niedersachsen wird stärker reguliert

Einerseits ist das Glücksspiel für viele ein schöner Zeitvertreib mit möglichen Gewinnchancen aber andererseits ist manchen diese Form von Zeitvertreib auch einfach ein Dorn im Auge. Besonders die Spielhallen sind hier in den Fokus geraten. Seit dem der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft gesetzt wurde, entscheidet nun tatsächlich im Zweifel das Los in Niedersachsen darüber, welche Spielhallen schließen sollen. > mehr erfahren

Worum handelt es sich bei dem Glücksspielstaatsvertrag?


Ursprünglich ist der Staatsvertrag (vom 30. Januar/31. Juli 2007) ein Vertrag zwischen allen sechzehn Bundesländer. Dieser sollte einheitliche Rahmenbedingungen für die Veranstaltung von Glücksspielen schaffen. Für gewerbliche Spielautomaten und für neue und auch bereits bestehende Spielhallen wurde später noch eine zusätzliche Erlaubnispflicht eingeführt. Diese ist in dem aktuellen Glücksspieländerungsvertrag aus dem Jahre 2012 festgehalten.



Die Umsetzung des neuen Glücksspielstaatsvertrags ist zur Ländersache erklärt worden. Dadurch ist jetzt in Niedersachsen diese unglückliche Situation entstanden. So gibt es am Stadtrand von Hameln ein Gewerbegebiet. Hier steht auch zwischen Möbelhäusern und Supermärkten eine Spielhalle des größten Spielhallenbetreibers Gauselmann.



Spielhallen-Atmosphäre


Wer die Spielhalle betritt, kommt in einen Raum, wo man Tag und Zeit vergessen kann. Fenster wird man darin keine finden und das Licht ist schummrig heruntergedimmt. Man findet hier einige Automaten-Inseln. Immer zu zweit stehen sie nebeneinander mit bequemen Sesseln davor. Wenn man vormittags hereinkommt, wird man nur wenige Spieler vorfinden. Jeder spielt so vor sich hin. Die Höchstsumme ist bei den Spielautomaten aus Sicherheitsgründen auf achtzig Euro pro Stunde reguliert.Von den Spielgeräuschen einmal abgesehen, ist es sehr ruhig in der Halle. Das liegt nicht unbedingt an der Tageszeit. Es kommen wohl einfach immer weniger Gäste dort hin. Die Gründe sind nicht genau bekannt. Angestellte vermuten, dass es an den Internet-Glücksspiel-Möglichkeiten liegen kann oder das die Menschen einfach zu anderen Spielotheken gehen.



Veränderungen, die die Gäste merken


Diese Veränderungen sehen die die Gäste natürlich auch. So auch die Schließung von 2 anderen Räumen. Das hat die Automatenzahl drastisch reduziert. So sind insgesamt nur noch 12 Stück übrig geblieben. Mehr dürfen jetzt in den Spielstätten in Niedersachsen seit dem 1. Juli nicht mehr betrieben werden. Das hat das niedersächsisches Glücksspielgesetz so festgelegt. Dazu kommt, dass mindestens ein Abstand von hundert Metern bis zu der nächsten Halle eingehalten werden muss. Das bedeutet aber, dass in Hameln von 33 Spielstätten nur noch 16 Spielstätten bleiben dürfen.



Konsequenzen für die Beschäftigten


Diese Situation führt dazu, dass es viel zu viele Beschäftige für eine Konzession gibt. Nicht nur in der einen beschriebenen Spielhalle sondern das betrifft auch ca. 3000 weitere Beschäftigte aus der Branche in Niedersachsen. Die Leitung ist über diese Entwicklung ebenfalls denkbar enttäuscht. Bis jetzt ist noch keiner entlassen worden weil man hofft, dass die Gericht doch noch eine positive Entscheidung treffen werden. Eine eindeutige Rechtssicherheit gibt es noch nicht. Das führt dazu, dass mal bestehende Betriebe noch vorläufig geduldet werden und auch mal welche geschlossen werden. Auch für die Stadt Hameln bedeutet das ein großer Verlust. Hier wird von 60.000 bis 80.000 Euro pro Halle und Jahr an Verlust gesprochen. Insgesamt kann die Einbuße von Einnahmen für die Stadt in die Millionen gehen.


Dieser Artikel wurde am Mittwoch den 26.07.2017 13:27 erstellt und ist relavant zu Glücksspiel, Spielhallen, Niedersachsen.